ADFC-Radreiseanalyse 2022: Radtourismus wieder im Aufwind

Nach einem schwierigen Reisejahr 2020 befindet sich der Radtourismus wieder im Aufwind. Wie auch in der Zeit vor der Corona-Pandemie zeigt die ADFC Radreiseanalyse, dass sich Investitionen in Radwege lohnen und neue Radgäste anziehen.

Tagesauflüge
Im Jahr 2021 haben 41,6 Mio. Bürgerinnen und Bürger mindestens einen Tagesausflug mit dem Fahrrad unternommen. Insgesamt wurden 441 Mio. Tagesausflüge mit dem Velo unternommen. Mehr als die Hälfte (59%) aller Befragten startete ihren Tagesausflug direkt von zu Hause. Bei der Planung von Tagesausflügen sind die Befahrbarkeit der Route (70%), die Verkehrssicherheit (66%) und die Attraktionen entlang der Strecke (57%) die drei wichtigsten Aspekte in der Vorbereitung eines Tagesausflugs. Die Durchschnittlich Streckenlänge eines Tagesauslfugs beträgt 43 Kilometer.


Radreisen
Fast 4 Mio. Menschen haben im Jahr 2021 eine Radreise mit mind. 3 Übernachtungen unternommen. Dies sind eine halbe Million mehr als im Jahr 2020 aber noch ca. 1,5 Mio. Radfahrende weniger als vor der Pandemie. Fast ein 3/4 aller Befragten Radurlauber:innen sind älter als 45 Jahre. Das Hauptverkehrsmittel für die Anreise zur Radreise bleibt der private PKW (41%), gefolgt von der Anreise mit der Bahn (33%). Bemängelt wurde bei der Anreise mit der Bahn vorallem die fehlenden Kapazitäten zur Fahrradmitnahme, fahrradunfreundliche Bahnhöfe sowie unkomfortbale Fahrradabstellplätze. Bei der Wahl des Fahrradtypen während einer Radreise ist das Non-Plus Ultra weiterhin das Trekking-Fahrrad (57,9%), gefolgt vom Stadtrad (17%) und dem Mountainbike (13,2%). Erstmals wurden in der ADFC-Radreiseanalyse als Fahrradtypen Gravelbikes (4,8%) und Lastenräder (0,3%) erfasst.
Auch wenn die Zahlen für die neuen Radtypen noch verhältnismäßig niedrig erscheinen, zeigt es doch, dass neue Formen der Radreise (Lastenrad = Familie mit Kindern; Gravelbike = Mix aus aspahltierten Wegen + Gelände) immer mehr an Beliebtheit gewinnen.  Mit dem noch jungen Start-Up Cargobike Adventures gibt es in Brandenburg ein Team begeisterter Lastenradfans die sich dem Thema "Urlaub mit dem Lastenrad" angenommen haben und dies gezielt in Berlin und Umgebung anbieten. Lastenräder können an verschiedenen Orten mit oder ohne weiteres Equipment ausgeliehen werden.
Der Trend zum E-Bike ist weiterhin ungebrochen. Im Jahr 2021 waren 42% der Radreisenden mit Elektrofahrrädern unterwegs.
Infrastruktur spielt eine zentrale Rolle
Sowohl bei der Planung von mehrtägigen Radreisen als auch von Tagesausflügen ist die Radinfrastruktur sowie die touristische Attraktivität entscheidend. So achten etwa 71% bei ihrer Reiseplanung auf Sehenswürdigkeiten und 61% auf fahrradfreundliche Unterkünfte entlang der Routen.

Brandenburg
Eine erfreuliche Nachricht für Brandenburg ergab die Auswertung der TOP 10 Radregionen. Der Spreewald schafft den Sprung ins Ranking und erreichte den 10 Platz unter allen Radregionen Deutschlands. Als Bundesland belegt Brandenburg den 8. von 16 Bundesländern. Niedersachsen belegt unter den Bundesländern den 1. Platz. Bei den beliebtesten Radwegen hat sich der Weserradweg vor dem Elberadweg den ersten Platz gesichert.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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